Heute vor hundert Jahren

von LePenseur
 
 
... wurde vom Magistrat*) der Stadt Linz dem Antrag eines in Deutschland wohnhaften Herrn Adolf Hitler auf Entlassung aus der österreichischen Staatsangehörigkeit stattgegeben; ab diesem Zeitpunkt lebte er als Staatenloser im Deutschen Reich. So viel also zum alten Vorwurf, Deutschland hätte uns Österreichern den GröFAZ zu verdanken gehabt. Nein, war nicht so! 
 
Aus der Staatenlosigkeit wurde er (nach mehreren vorherigen vergeblichen Versuchen) zwecks Teilnahme an der Reichspräsidentenwahl 1932 schließlich von einem Parteigenossen, der als Minister im Ländchen Braunschweig amtierte, als Regierungsrat beim Landeskultur- und Vermessungsamt (mit 25. Februar 1932) im Dienst als Sachbearbeiter bei der Braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin angestellt, war damit Bürger des Freistaates Braunschweig und zugleich Reichsbürger.
 
Also nix mit: "... den haben wir von den Ösis bekommen"! Da war viel Hirnschmalz und Ränkeschmiederei von deutscher Seite dabei. Und letztlich: ernannt zum Reichskanzler wurde er nicht von einem Ösi, sondern vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Deutscher geht wohl schwer ...
 
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*) so wird in Österreich die Stadtverwaltungsbehörde einer der 15 "Städte mit eigenem Statut" (Art. 117 Abs. 7 B-VG) genannt.

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