Nennt die ADL Präsident Trump einen Anti-Semiten?

Am vergangenen Freitag den 27. Januar hat das Weisse Haus anlässlich des "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" einen Text von Präsident Trump dazu veröffentlicht, den der Chef der Anti-Defamation Leauge (ADL) scharf kritisiert hat. Was Jonathan Greenblatt überhaupt nicht passt, Trump hat von "unschuldigen Leuten" gesprochen, die durch den "Nazi-Terror" umgekommen sind, statt nur von Juden. Das wäre "rätselhaft und beunruhigend", wenn das Weisse Haus "die Juden nicht erwähnt", so wie es Präsidenten beider Parteien in der Vergangenheit getan haben, meint er. Die ADL und Greenblatt haben Trump sowieso schon während des Wahlkampfes unerbittlich bekämpft, auch wegen dem Slogan, "America first" - "Amerika zuerst", der laut ADL antisemitisch wäre.

Jonathan Greenblatt, Chef der ADL

Die amerikanisch-jüdische Organisation ADL, welche sich gegen die Diskriminierung und Diffamierung von Juden einsetzt, ist auch ein Mitglied des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC). ADL vertritt den Standpunkt, es gibt nur einen Völkermord, den an den Juden. Einen gegen die Armenier zum Beispiel oder den Holdomor hat es nicht wirklich gegeben. Deshalb auch die Kritik an Trump, der an alle Opfer gedacht hat, nicht nur an Juden.

Noam Chomsky meint, die ADL hätte als Hauptaufgabe in erster Linie nicht Antisemitismus zu bekämpfen, sondern Israel gegen jegliche Kritik zu verteidigen.

Während seiner Amtseinführungsrede sagte Trump: "Von heutigen Tag an, wird eine neue Vision unser Land regieren. Von diesem Moment an, wird es Amerika zuerst sein." Dazu sagte ADL-Chef Jonathan Greenblatt: "Die Unterströmungen des Antisemitismus und der Bigotterie, die den America-First-Prozess prägten - einschliesslich der Annahme, dass Juden, die sich der Bewegung gegenüber sahen, ihre eigene Agenda hatten und nicht im Interesse Amerikas handelten - ist heute kein grosses Anliegen."

Der Slogan "Amerika zuerst" hat Trump mit den Worten erklärt, er möchte sich zuerst um sein Land kümmern, bevor er sich Sorgen über den Rest der Welt macht. Das geht natürlich in den Augen der Zionisten überhaupt nicht, denn für sie kommt Israel immer zuerst und das haben alle westlichen Staatsführer zu akzeptieren. Wie Merkel, die am 9. November 2008 bei ihrer Rede in Berlin den Schlüsselsatz sagte: "Die Sicherheit Israels zu schützen, ist Teil der Staatsraison Deutschlands."

Trumps Erklärung zum Gedenktag:

"Es ist mit einem schweren Herzen und trauervollen Geist, dass wir uns erinnern und die Opfer ehren, die Überlebenden, die Helden des Holocaust. Es ist unmöglich den vollen Umfang der Verderbtheit und des Schrecken, den der Nazi-Terror unschuldigen Menschen angetan hat, vollständig zu erfassen.

Dennoch wissen wir, dass in den dunkelsten Stunden der Menschheit das Licht am hellsten scheint: Wenn wir an die, die gestorben sind denken, sind wir denen dankbar, die ihr Leben riskierten, um die Unschuldigen zu retten.

"Im Namen der Gefallenen verspreche ich, alles in meiner Macht stehende während meiner Präsidentschaft und meines Lebens zu tun, damit die Kräfte des Bösen niemals die Kräfte des Guten besiegen. Gemeinsam werden wir Liebe und Toleranz überall in der Welt verbreiten."

Dazu hat ADL-Chef Greenblatt folgenden Tweet geschrieben:


"Die Stellungsnahme des Weisse Haus zum Holocaust-Gedenktag lässt aus, es waren sechs Millionen Juden und nicht nur 'unschuldige Leute'".


"Rätselhaft und beunruhigend wenn die Stellungnahme des Weissen Haus zum Holocaust-Gedenktag die Juden nicht erwähnt. GOP und Dem. Präsidenten haben es in der Vergangenheit getan."

Greenblatt stört, dass Präsident Trump allen Opfern gedenkt, also auch den den Sinti und Roma, den politischen Gefangenen, den Kommunisten, den Gewerkschaftlern, den Zeugen Jehovas, den Katholiken, den Protestanten, den sowjetischen Kriegsgefangenen ... einfach alle, welche das Nazi-Regime als Feinde ansah.

Interessant ist, die ADL attackiert Trump auch wegen des vorübergehenden Aufnahmestopp von Migranten und Flüchtlingen aus den sieben Ländern, welche Obama auf die Liste gestellt hat. Was aber verschwiegen wird, nicht Trump hat die sieben Länder bestimmt, sondern es war das Aussenministerium unter der Obama-Administration und der Vorgänger im Weissen Haus hat das Gesetz vor einem Jahr unterschrieben.

Mit dem Vorübergehenden Einreisestopp von 90 Tagen will Trump die Sicherheitsprozedur überprüfen und verbessern lassen, damit keine Terroristen als Flüchtlinge oder Migranten getarnt nach Amerika kommen und Anschläge verüben.

Man müsste meinen, jemand der sich so vehement für die Interessen Israels einsetzt wie Greenblatt, würde verbesserte Sicherheitsmassnahmen für die USA verstehen, wo doch die Hürden die zu überwinden sind, um nach Israel einreisen zu können, sich als enorm darstellen.

Und wer hat denn eine 700 Kilometer lange Mauer quer durch Palästina gebaut, um unerwünschte Personen nicht nach Israel reinzulassen? Darüber regen sich diejenigen, die gegen eine Mauer zu Mexiko protestieren, natürlich nicht auf.

Greenblatt sagte am 17. November 2016, er wäre "stolz" sich als "Moslem registrieren" zu lassen, sollte Trump jemals eine Datenbank über Moslems einrichten.

Vor einer Antisemitismus-Konferenz in New York sagte er: "Wenn eines Tages die moslemischen Amerikaner gezwungen werden ihre Identität zu registrieren, dann ist es der Tag, an dem dieser stolze Jude sich als Moslem registriert."

Greenblatt solidarisiert sich mit den Moslems, wenn es gegen Trumps nicht existente und angedichtete Datenbank geht, aber diese Solidarität gilt nicht, wenn es um das Gedenken an die Opfer des Nazi-Terrors geht, denn dann sind die Juden die einzigen Opfer. Und "Amerika zuerst" wäre sowieso rassistisch und antisemitisch.

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