12tel Blick mit Wilden Karden

Fotoprojekt - 12 mal im Jahr ein Foto vom exakt gleichen Standort aufgenommen 
Solch sonnige Tage wie diesen, bescherte uns der Mai fast durchgängig.
Grüntöne in vielen Schattierungen ersetzen nun das fast gleichmäßige frische Grün des Aprils.
... und an diesem Tag habe ich endlich einmal meine Lieblingswölkchen erwischt

Am Fuß des Habichtswalds - 26. Mai 2018 - 12:56Uhr

Der rote Pfosten wird übrigens optisch immer kürzer, weil die Gräser drumherum immens gewachsen sind. An der hellen Markierung kann man es gut erkennen. Ob sie im Juni wohl noch zu sehen sein wird?
Dieser ca. 8 m breite Feldrain ist das Wesentliche an meinem 12tel Blick, denn solche Ackerrandstreifen mit unzähligen Ackerwildkräutern sind bei uns nur noch ganz selten zu finden.


Eingerahmt wird der Feldrain von Weizenfeldern - jetzt kann ich es erkennen - ja, auch im Weizen findet sich das sanfte Morgentau-Grün! Aber es müsste dringendst mal ein paar Tage durchregnen! So sehr ich die Sonne auch liebe, die Natur bräuchte das Nass! Die andernorts heftigen Gewitter haben uns hier nur gestreift.



Jetzt gehe ich einmal etwas tiefer in diesen Ackerrandstreifen hinein bis zum nächsten roten Pfosten... und ihr seht, welche Vielfalt an Pflanzen hier üppig gedeiht und schon blüht!


 Diese, jetzt schon schräg stehenden, braunen Stängel im Hintergrund sind mein Ziel!


Im letzten Herbst hatte ich sie hier schon entdeckt, die Wilde Karde oder Weber-Karde - keine Distel -  ist eine 2-jährige krautige, bis zu 1,50 m hohe Pflanze, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, auch als Heilpflanze seit dem Mittelalter in der Volksheilkunde bekannt.
... und weil ich wissen wollte, wie sie wächst, habe ich diesen Ort als mein 12tel-Blick-Motiv gewählt.



Jeden Monat werde ich nun ihr Wachstum verfolgen - hier die Draufsicht: kreuzgegenständige Blätter und überall Stacheln, jetzt noch weich.


Sie wird auch Zisternenpflanze genannt, weil die gegenständigen, unten verwachsenen Blätter ein Wassersammelbecken bilden, aus dem Vögel trinken  - oder auch Käfer ertrinken können! Bis auf eine Hummel und ein paar Fliegen waren dies übrigens die einzigen Insekten, die ich an diesem Tag hier, in diesem blühenden Biotop antraf!
Ich war richtig schockiert, als es mir schlagartig bewusst wurde!


Es war auf einmal wirklich unheimlich, kein Summen und Brummen um mich zu haben! Sehr betroffen habe ich mir dann aber noch einen dicken Strauß Margeriten mit nach Hause genommen.
Mehr Mai-12tel-Einblicke finden sich hier in Evas Blick-Sammlung.
... und vielleicht ist mein Beitrag auch für Ghislanas Natur-Donnerstag interessant...


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