Chuzpe

von  it’s  me  

Als ich in den 70-er Jahren in Wien studierte, hießen die Staatschefs/Parteichefs der damaligen Tschechoslowakei Swoboda und danach Husak, in Ungarns Fock , und in der UdSSR Breschnew. Alles Regime, die bei uns im Westen verhasst waren und in der Geschichte noch immer – ausnahmslos – Schiffbruch erlitten. Letztes Beispiel: Venezuela, was aber den Chef der Linken im deutschen Parlament nicht abhält, die Lufthansa nach kommunistischem Vorbild verstaatlichen zu wollen, oder der Vorsitzende der Jusos in Deutschland, Kevin Kühnert (wie kann ein Sozi sonst heißen als Kevin oder Dustin), der mehr staatlichen Einfluss will. Haben diese geschichtlichen Analphabeten aus der Historie ihrer Brüdervölker nichts gelernt? Immerhin hatten sie durch Jahrzehnte den „Paradesozialismus“, der ebenfalls den politischen und finanziellen Offenbarungseid geleistet hat, in direkter östlicher Nachbarschaft.

Trotzdem standen – unbehelligt – Pilz, der Berufsvernaderer, Voggenhuber und Konsorten auf der Uni Rampe und verteilten Prospekte für die Trotzkisten, Maoisten und Leninisten, machten also Werbung für Verbrecher. Ich dachte mir damals, dass einer solide Demokratie dies aushält. Tat es auch.

Aber unserem Verständnis der Meinungsfreiheit entsprechend, war diesen ultralinken Revoluzzern dieses Privileg zugestanden und jeder hat es akzeptiert, viele – so wie ich – nicht goutiert, aber als Demokrat über mich ergehen lassend.

Und genau diese Toleranz fehlt mir heute komplett. Es gibt nämlich, wenn man den Medien und denen, die am lautesten schreien, Glauben schenkt, nur zwei Meinungen: eine linke und eine falsche – so primitiv einfach stricken sich die Sozen in verschiedenstem Schweregrad – ihr Weltbild. Oder wie eine Grüne in der Westmark auf die Frage, wer ein Rechter sei, antwortete: jeder, der nicht grün wählt. Da stellt sich die Frage. „Wie deppert kann Mensch/Frau/Divers/Queer sein?“ Toleranz – Null. Demokratisches Verständnis - Null.

Sie sind nur so lange tolerant, solange sie an der Macht sind. In dem Moment, wo sie ihrer Macht verlustig werden, greifen sie auf altbewährte Rezepte zurück: Tal Silberstein erlebt eine Renaissance und das prügelnde Fußvolk namens Antifas wird auf die Straßen geschickt.

Und genau diese Bagage hat während des Kurzintermezzos von Türkis/Blau von mangelndem Demo-kratieverständnis gefaselt.

Bisher dachte ich, dass die Definition für das Wort „Chuzpe“ von Henryk M. Broder die beste wäre, die ich je gehört hätte, nämlich: „Ein Elternmörder bittet das Gericht um eine milde Strafe, da er ja jetzt Vollwaise geworden sei“. Die Sozen definieren das Wort „Chuzpe“ neu und noch perverser.


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