Der Mensch hat einen – schwachen – Magnetsinn

Bis jetzt wurde er immer wieder von "Wissenschaftler" bestritten, der Magnetsinn des Menschen.

Die Abbildung veranschaulicht die unterschiedlichen Konzentrationen magnetischer Kristalle im menschlichen Gehirn. Die höchste Konzentration ist rot dargestellt. Copyright: Stuart A. Gilder / LMU in: Scientific Reports 2018


Magnetkristalle im Gehirn: Zum besser lesen Bild anklicken
Hintergrund: Erstmals haben Wissenschaftler die Verteilung magnetischer Kristalle im gesamten menschlichen Gehirn untersucht und dabei festgestellt, dass auch wir Menschen über einen – wenn auch schwachen – Magnetsinn verfügen, wie er von anderen Tieren wie Zugvögeln bekannt ist und von diesen u.a. zur Navigation genutzt wird.

München: Wie das Team um Professor Stuart A. Gilder und Professor Christoph Schmitz an der Ludwig-Maximilians-Universität aktuell im Fachjournal „Scientific Reports“ berichtet, zeigen ihre Untersuchungen, dass die magnetischen Kristalle im menschlichen Gehirn asymmetrisch zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte verteilt und vor allem im Kleinhirn und Hirnstamm zu finden sind.

Für diese Studie wurden sieben Gehirne verstorbener Personen, die für Forschungszwecke freigegeben waren verwendet. Insgesamt wurden 822 Proben analysiert. Die Messungen wurden unter der Leitung von Stuart Gilder mithilfe eines Magnetometers in einem Speziallabor vorgenommen, das weit außerhalb der Stadt liegt und somit frei von magnetischen Störungen ist. ...
Asymmetrie: „Das menschliche Gehirn nutzt die Asymmetrien für die räumliche Orientierung, beispielsweise auch beim Hören“, erläutert Schmitz. Die asymmetrische Verteilung der magnetischen Kristalle scheine daher dafür zu sprechen, dass der Mensch über einen potenziellen magnetischen Sensor verfügt. „Doch aller Wahrscheinlichkeit nach ist dieser Sensor viel zu schwach, um eine relevante biologische Funktion zu haben.“ (Anm.: Sicher ist er aber stark genug das wir durch elektriomagnetische Strahlungen z.B durch das neue 5G-Handy-Funknetz negativ beeinflusst werden können. In zusammenwirken der Magnet-Kristalle mit der Zirbeldrüse wird es wahrscheinlich zu einer unangenehmen Interaktion kommen bzw. gibt es schon jetzt diese Interaktion, nur weniger intensiv als in der 5G-Zukunft)

Welcher Art die magnetischen Kristalle sind, ist noch nicht klar: „Wir nehmen an, dass es sich um Magnetite handelt, können das zum derzeitigen Zeitpunkt aber noch nicht sicher sagen“, sagt Gilder. (Anm.: Wahrscheinlich sind es Fe3O4 Kristalle.)

In weiteren Untersuchungen wollen die Münchner LMU-Forscher nun unter anderem die Eigenschaften der magnetischen Partikel untersuchen. Zudem werden sie in Zusammenarbeit mit Patrick R. Hof, Professor am Fishberg Department of Neuroscience an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, das Studiendesign auf weit größere Lebewesen übertragen: z.B. Wale. Die riesigen Säugetiere orientieren sich im Ozean zielgerichtet über sehr lange Strecken. „Wir werden untersuchen, ob wir auch in Gehirnen von Walen magnetische Partikel nachweisen können und ob diese ebenso asymmetrisch verteilt sind“, sagt Christoph Schmitz abschließend.
Quellen: Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/s41598-018-29766-z), u.a.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Net-Team
Bildquellen: Copyright by Stuart A. Gilder / LMU in: Scientific Reports 2018, Eggetsberger 2012

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