Den ALTEN AM FENSTER?????
Gibt es den denn noch?
Oh ja. Er lebt noch. Mit allen Sinnen.
Sinnen?
Sagen wir mal lieber, er sinniert jetzt öfter.
Über sich, über das Leben, was war, aber mit Sicherheit
nicht was noch kommt
Es fällt ihm auf, dass man am Ende seines Lebens sich NICHT an die schönen Dinge oder was man besonderes erlebt hat, erinnert.
Nein.
Man erinnert sich an die Dinge die nicht geklappt haben.
An versäumtes bzw. nicht gemachtes.
Sei es an Erlebnissen oder auch an Menschen.
Jedenfalls geht es mir so.
Da ist eben so viel offen geblieben.
Nur was war, ist weg und kommt nie wieder.
Man kann nichts wiederholen, aber auch nichts nachträglich korrigieren.
„Rien ne va plus“
Nichts geht mehr.
Das Leben ist wie ein Fluss.
Erst ist es ein kleines Rinnsal.
Kräftiger werdend zu einem kleinen Bach.
Dieser wird geführt und in die richtige Bahn gelenkt.
Später ein Fluss.
Manche werden auch zu einem reißenden Strom.
Aber immer ist die Richtung vorgegeben.
Hin zum Meer.
Dort wo sich alles wieder vereint und alles im großen Nichts aufgeht.
Während seines Weges dorthin fliesst der Strom an vielen Dingen vorbei.
Manches begleitet seinen Weg eine Zeitlang.
Es kommen auch kleinere Nebenflüsse hinzu.
Einige lassen seinen Inhalt ansteigen
Andere wiederum gehen spurlos in ihm auf.
Stromschnellen sind auch im Fluss.
Doch diese sind nach einer Zeit wieder verschwunden.
Am Ende der Reise wird der Fluss ruhiger, behäbiger.
Ein Delta breitet sich aus.
Das ist die Quintessenz einer langen Reise.
Es wird ruhig um ihn.
Niemand nimmt ihn mehr zur Kenntnis.
Man hat sich an ihn gewöhnt und weiss das keine Gefahr mehr von ihm aus geht.
Es sind nur noch kleine Wellenbewegungen auf seiner Oberfläche.
Wenn man aber ganz genau hin hört, könnte man hören:
„Weisst du noch, damals, früher, als wir.......... „
Doch dann nimmt ihn schon das große Meer auf und er vergeht im Nichts und der Bedeutungslosigkeit.
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