Vor der Gemeindereform war Neviges keine arme Stadt. Eigene Stadthalle, ein begehbares Schloss, der kurz vorher fertiggestellte Mariendom, eigenes Rathaus, eigene Postbehörde, eigenes Kino (oder waren es zwei?), viele Kneipen, eigener Bürgermeister, mehr Frisöre als heute,  eigenes Krankenhaus, blühender Einzelhandel und eine funktionierende Wallfahrt, die viel Geld ins Dorf brachte. Der Bahnhof war gemütlicher, die Kirchen voller und das Fernsehprogramm besser. Samstags nach dem Baden in der Waschschüssel (erst kamen die Jungs rein, dann die Mädchen) gabs Kartoffelsalat mit Würstchen, dann kam Kulenkampff mit seiner Uschi.
Eine Besonderheit hat die Jahrzehnte überdauert: Früher fuhr die Straßenbahn durch die Fußgängerzone. Heute Mercedesse, BMWes und Audis.

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