»Für die Kulturfunktionäre, die ihm das Urteil verkündeten, gilt der letzte Halbsatz in Franz Kafkas „Prozess“.«

 
.. beschließt Alexander Wendt seinen Artikel über den unlängst verstorbenen Pianisten und »Musik-erklärer« – wie er ihn treffend nennt – Stefan Mickisch. Beklemmende Lektüre, die tatsächlich an Kafkas Romane denken läßt.

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Wohl bereits in einer, in der Brechts Giktum vom Gespräch über Bäume, das bereits ein Verbrechen sei, längst vor der Realität der Schreibtischtäter, die Menschen in den Tod treiben, verblaßt. Nein, die Assoziation von Maasmänchen mit Eichmann, die meines Wissens von Broder stammt, kommt nicht von ungefähr.

Namen wie den des Direktors des Museums Villa Wahnfried in Bayreuth, Sven Friedrich, darf man sich merken. Sie werden in späteren Geschichtsbüchern als Prototypen Verwendung finden für unsere Zeit. Das gabe es natürlich alles schon mal. In jener Zeit, mit der die unserer Zeitgenossen nicht verglichen sein will. Weil sie sich sonst eingestehen müßten, wie sehr sie dieser Vergleich zur Kenntlichkeit entstellt (wie ein unter Garantie Nicht-Nazi so treffend forumlierte).

Übrigens: in der DDR war Kafka verfemt. Ist es jetzt wieder so weit ...?





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