Fußnoten zum Montag

von Fragolin

 

Unvaccinated lives matter.

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Der Spruch „unvaccinated lives matter“ wäre doch nun wirklich veraltet, monierte ein lieber Freund per Mail. Abwarten. Erst kommt der Sommer, doch dann folgt unweigerlich der Herbst. Und so wie die Schwerkraft eine Angewohnheit ist, die sich der Apfel nicht abgewöhnen kann, wenn er sich vom Baume löst, sind auch die Korruptheit, die Gier und das Streben nach Macht und Einfluss Angewohnheiten unserer „Eliten“ und der von ihnen gesteuerten „Politiker“, die sie sich nicht abgewöhnen werden, nur weil ein obsolet gewordenes Gesetz durch eine viel weitreichendere Ermächtigung ersetzt wurde. Wir sprechen uns zu dem Thema nochmal im November. Ich vertraue den Naturgesetzen.

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Nachdem ich das gesamte Wochenende samt Übernachtung im steirischen Kapfenberg verbracht habe (ich bin ja der Familienchauffeur und Met verträgt sich nicht mit der Straßenverkehrsordnung, die sich seit Eselskarren und Pferdewagen weiterentwickelt hat – auch wenn sich der Straßenverkehr bald wieder in diese Richtung zurückentwickeln wird), geht es heute ans Ausnüchtern. Nein, nicht so arg, denn aus dem Alter lärmender Gelage bis zur Betrachtung der Unterseite der Tischplatte und temporärer Festplattenformatierung bin ich lange heraus. Irgendwann kommt die Erkenntnis, dass kein Rausch wirklich so schön ist, dass er den Kater am nächsten Tage wert ist. Und die Viecher werden mit dem Alter kratziger.

Außerdem muss man den Kindern ja auch ein Vorbild sein, und wenn man mitten in der Nacht den Kopf in die Muschel steckt und ein Löwentelefonat führt, kann man das nicht wirklich seriös am Frühstückstisch erklären. Also ließ ich es bei einer überschaubaren Menge bleiben und bin deshalb auch heute in der Lage, ohne Blogpause durchzukommen.

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Apropos Blogpause. Kann sein, dass es in den nächsten Tagen mal hitzefrei gibt. Denn im Gegensatz zu unserer heutigen Jugend, die sich vor Entsetzen über angekündigtes Badewetter bei 30 Grad im Schatten an den Asphalt klebt (was allerdings auch eine lehrreiche Wirkung haben kann), freuen ich und meine Kinder sich auf den pipiwarmen Pool und werden diesen bis zum späten Abend ausgiebig genießen.

Wir sind altmodisch und feiern Badewetter, statt es zu beweinen.

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Irgendwie war es verwunderlich, dass über das Attentat in einer Osloer Schwulenbar so schaumgebremst berichtet wurde. Gar keine „Breivik“-Schreie, auch nicht von den sonst sofort aus ihren Löchern kriechenden Linkstrollen im Penseur-Blog, absolute Funkstille. Man konnte ahnen, was kommt. Und richtig: es ist ein Iraner und amtsbekannter Islamist gewesen. Na sowas Blödes aber auch, lässt sich nicht gut instrumentalisieren ohne Wasser auf Mühlen zu gießen. Also schnell Tuch drüber und fertig. Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!


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