Die USA sind (zum dritten Mal) darauf angewiesen, einen Weltkrieg zu provozieren

... ansonsten gehen sie unter (es zerreißt sie an ihren inneren Widersprüchen)
 
Gastkommentar
von Mephistopheles
 
 
WK I: Großbritannien hatte das Problem: Eine aufstrebende Macht, bei der absehbar war, sie würde sie trotz Dämlichkeit der Führung aus der Führungsrolle vertreiben, wenn alles den zu erwartenden Gang verliefe. Zum ihrem Glück hatten die Deutschen als obersten Führer den spätpubertären Wilhelm, der die Zwangslage des perfiden Albion überhaupt nicht begriffen hatte und Großmäuligkeit mit Großmacht-politik verwechselte. Der glaubte, er können einen vernichtenden Krieg nicht durch überlegene Strategie, sondern allein dadurch, dass er ihn nicht wollte, verhindern.

WK II: Die USA hatten das Problem: Zwei aufstrebende Mächte, bei denen absehbar war, sie würden sie aus ihrer Führungsrolle vertreiben, wenn beide strategisch geschickt mit langem Atem zusammen-arbeiteten. Zu ihrem Glück waren aber beide atemlos auf schnelle Scheinerfolge angewiesen. So konnte man beide nacheinander schlagen. Wenn Japan alle seine Kräfte auf die Niederringung der Sowetunion konzentriert hätte, dann hätten beide durch Handschlag am Ural die USA erledigen können. Davon haben sie aber zu wenig von Sun Zi verstanden.

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Die USA haben derzeit das Problem: Zwei aufstrebende Mächte, jedoch mit völlig unterschdlicher Kultur, bei denen absehbar ist, dass sie die USA aus ihrer Führungsrolle vertreiben werden, wenn es ihnen gelingt, den von den USA forcierten Krieg nur lange genug hinauszuzögern, bis es die USA an ihren eigenen Widersprüchen zerreißt. Wenn die Schulden der USA jemals fällig gestelt werden, dann ist es vorbei mit ihnen. Man muss nur mit großer Geduld zuwarten können.

Es scheint, dass im Unterschied zu WK I und WK II beide Kontrahenten der USA das begriffen haben. Beide können auch warten. Die Zeit arbeitet gegen die USA. Das Problem ist nur die völlig unterschied-liche Kultur der beiden.

 

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