Wenn zwei das gleiche tun ...

von it's  me  
 
 
Frauen behaupten sehr gerne, nicht „gleichbehandelt“ zu werden, sowohl im gesellschaftlichen als auch im beruflichen Leben, was ich bestreite, um es an einem Beispiel festzumachen:

Vor Jahrzehnten war ich mit / wegen meiner damaligen Lebensabschnittspartnerin beim Botschafter ihres Landes zu einem Abendessen im kleinen Kreis geladen.

Neben mir kam ein Wiener Banker, der sich mir mit Vornamen vorstellte, zu sitzen, der die Stadt genau so liebte wie ich, und wir ergingen uns in Lobpreisungen (damals noch berechtigt!) über das Lebensgefühl in dieser Stadt und für das Hawelka, wo ich einen Teil meiner Studentenzeit verbrachte.

Plötzlich unterbrach uns eine uns gegenüber sitzende Angehörige des weiblichen Geschlechts (insgeheim bezeichnete ich sie als niveaulosen Trampel) und sagte so in den Raum hinein, dass sie in Wien nicht einmal begraben sein möchte.

Es herrschte kurzes Schweigen in der Runde, bevor man den Small Talk fortsetzte, ich hingegen fasste einen Entschluss, dessen Konsequenzen mir klar waren, mich aber nicht abhielten, sie zu fragen:

„Gnädige Frau, Ihrem Akzent nach zu schließen nehme ich an, dass Sie aus dem Norden Deutschlands stammen. Darf ich Sie fragen, aus welcher Stadt?“

„Aus Kiel“

„Ist das die Stadt, wo vorne nur Wasser ist, links, rechts und dahinter nur Wiesen mit Schafen? Die habe ich gottlob nur aus 10.000 m Höhe gesehen.“

Wiederum Schweigen, nur diesmal etwas länger, wobei ich es als ungerecht empfand, dass ich geächtet wurde, obwohl die erste Beleidigung von der Kraut ausging und ich nur ein Retourfoul beging, was jedoch als grober Fauxpas gesehen wurde. Eine Frau darf beleidigen wie sie will, aber nicht ein Mann.

Und da sage einer, Frauen seien nicht bevorzugt.

Die Probleme mit meiner Partnerin danach waren ziemlich heftig, aber ich war zu meiner Erleichterung nie wieder in dieser Botschaft eingeladen.
 
 

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