Sehr geehrte Damen und Herren,
Am vergangenen Freitag wollte ich mich nach meinem Tagwerk etwas entspannen und habe Ihr Vorabendprogramm eingeschaltet, in der Hoffnung, da auf irgendeinen unterhaltsamen Film, evtl. einen Krimi, zu stoßen.
Nicht unbedingt auf die Rosenheim-Cops, weil diese Handlungen mit einem Leiter der Krimi-nalabteilung, der sich überwiegend mit einer Musikakademie beschäftigt, derart dümmlich und weltfremd sind, dass sich jeder Kommentar dazu erübrigt. Wie ich von Leuten, die in der Pflege tätig sind, erfahren habe, wird diese Sendung vornehmlich von Leuten mit Demenzerkran-kungen gesehen, die dabei auch keine Folge versäumen wollen. So gesehen, hat aber auch diese Reihe einen gesellschaftlichen Wert.
Aber es gibt ja auch noch andere Krimiserien, auch, wenn in einem Land, in dem man Krimi-nalfälle kaum mehr ahndet, sondern verwaltet und in Aktenordner abheftet, der Bezug zur Realität in diesen Filmen oft zu wünschen übrig lässt. Aber es ist wenigstens ein vertretbarer Unterhaltungswert da.
Meine Erwartungen wurden insofern enttäuscht, als die Serie „Betty’s Diagnose“ über den Bildschirm flimmerte. Das ist auch der eigentliche Anlass meines Schreibens.
https://www.zdf.de/serien/bettys-diagnose/planlos-100.html
Mich würde schon interessieren, welche Einschaltquoten man bei so einer Serie verzeichnet. Wer ist denn so erpicht darauf, sich diese gestellten Vorgänge in Verbindung mit einem Krankenhaus anzusehen? Zum einen ist das Thema „krank“ und „Krankenhaus“ für mich nicht etwas, nach dem man Sehnsucht haben müsste, und zum anderen sind die dabei ablaufenden Themen derart entfernt von jeglicher Realität, was allenfalls nur dazu geeignet ist, jemanden, der von den Vorgängen in einem Krankenhaus absolut keine Ahnung hat, eine heile Welt vorzugaukeln.
Natürlich haben diese Serien bei der Produktion Geld gekostet, und das Interesse des ZDF wird in die Richtung gehen, das dann auch zu verwenden. Aber wenn man in diese Spielfilme wenigstens ein paar Elemente aus der Aktualität in den Krankenhäusern einbauen würde, dann wäre das etwas lebensnaher. Damit meine ich, die Unterbesetzung und den daraus resultieren-den Stress in den Anstalten, den zuschussbedingten Abbau von Intensivbetten, die oftmals monatelange Wartezeit bei dringenden Operationen, das 5-Minuten-Durchpeitschen bei der Visite aufgrund des Ärztemangels, das Fehlen von Fachärzten am nachmitttag, weil die dann in ihren Privatpraxen ihren Umsatz machen, die Überbeanspruchung bei den Notfallambulanzen, weil man auch bei den zugelassenen Ärzten lange Zeit auf einen Termin warten muss, usw. usw.
Könnte es sein, wenn Sie diese tägliche Aktualität in ihre Krankenhausserien einbauen, dass Ihnen der öffentliche Geldgeber dann den Zuschuss kürzt? Wäre natürlich ein Argument. Unter diesem Gesichtspunkt gesehen bewerte ich auch die ZDF-Nachrichten. Da ich mir von anderen Quellen meine täglichen Infos zum Geschehen in Deutschland und auf der Welt besorge, merke ich natürlich schon, wie die Meldungen beim ZDF vorsortiert und in regierungsfreundlicher Form dargeboten werden. Deshalb sehe ich mir diese Nachrichten nur sporadisch an, um zu registrieren, wie weit man bei der Manipu-lation eigentlich schon geht.
Was für mich noch einen vertretbaren Stellenwert hat, sind die Wetterberichte.
Nun, meine Damen und Herren, das ist meine Meinung zu diesem Themenkomplex. Ich erwarte darauf keine Antwort, weil ich gar nicht wüsste, was Sie darauf antworten könnten. Es dient eigentlich nur dazu, um Ihnen die Meinung des Zuschauers, in diesem Falle meine, nahe-zubringen. Der Promillesatz der tatsächlichen Zuschriften oder telefonisch mitgeteilten Meinungen zum TV-Programm im Vergleich zur schweigenden Mehrheit, die genauso denkt, ist Ihnen sicher bekannt.
Deshalb erlaube ich mir auch, meine Zeilen über diverse Internetseiten und Foren der „schweigenden Mehrheit“ zu übermitteln.
Mit freundlichen Grüßen
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