von LePenseur
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Zwei echte Sozen, nämlich Kucher und Babler, und der geschäftsführende & designierte türkis/schwarze Bundeskanzler, Nehammer, begrüßen einander (und nicht, wie DiePresse vermeint schreiben zu müssen, "sich") herzlichst im Nationalrat. Hier wächst schon wieder zusammen, was all die Jahre seit 1945 in Österreich als Filz gewachsen ist — die SPÖVP, möglicherweise mit einem kleinen pinken Einsprengsel (das aber auch nur abnickt, so wie in Wien, was die beiden "Großparteien", die zusammen gerade mal über die 50%-Hürde kommen, bloß an Mandanten, an gültigen Stimmen ja nicht einmal das ..., auskungeln.) Im Grunde könnten die Österreicher sich das Wählen, diese ganze pseudo-demokratische Inszenierung sparen, denn die verhaberten Machthaberer — eine geniale Wortschöpfung einer mutigen ehemaligen SPÖ-Mandatarin — von Schwarz (Türkis war ja bloß eine modische Tarnfarbe) und Rot regieren ohnehin, wie sie wollen, und werden dabei von einem ehedem roten und erst später grün getarnten Hofbürger unverhohlen unterstützt.
Die ÖVP hat bei der Konstituierung des Nationalrats wenigstens (zumindest bei einer ganzen Reihe ihrer Mandatare) soviel Takt und Augenmaß, der mit deutlichem Vorsprung stimmenstärksten Fraktion nicht die Position des Nationalratspräsidenten streitig zu machen, sodaß der Kandidat der FPÖ, Walter Rosenkranz, mit 100 von 162 gültig abgegebenen Stimmen gewählt werden konnte. DiePresse, näherhin Redakteurin Julia Wenzel, entblödet sich nicht, von "nur" 100 Stimmen (61,7%) zu sprechen, muß aber einräumen, daß der diese Abstimmung führende vorherige Nationalratspräsident Sobotka (ÖVP) bei seiner ersten Wahl weniger, nämlich 61,2%, erzielt hatte. Was mag Frau Wenzel wohl sagen, wenn sie erfährt, daß der derzeitig amtierende Bundespräsident bei seiner Wiederwahl (!) 2022 mit bloß 56,7% das Ergebnis von Rosenkranz noch deutlich unterboten hat? Nun ja — DiePresse halt ...
Immerhin wird es jetzt insoferne interessant, wenn es zu Untersuchungsausschüssen kommt: hier kommt dem Nationalratspräsidenten durchaus eine Handlungskompetenz zu und das erklärt auch, warum speziell die GrünInnen, die in der Vergangenheit vielfach Untersuchungsausschüsse rücksichtslos für ihre Zwecke instrumentalisierten, jetzt um diese billige Form der Bürgertäuschung umfallen und demgemäß zürnen. Tja, hätten sie die letzten fünf Jahre nicht eine so grottenschlechte Politik hingelegt, dann wären die Wahlen für sie besser ausgegangen. Karma is a bitch ...
Der abgetretene Präsident Sobotka, laut Umfragen seit langem der unbeliebteste Bundespolitiker Österreichs (man weiß, daß der Volksmund recht hat, wenn er meint, daß jeder über einem Alter von 50 für sein Gesicht selbst verantwortlich ist. Diese Wahrheit ist Sobatka, wie wenigen anderen, überdeutlich ins "Antlitz" geschrieben!) hat noch schnell in seiner "Kunst"liebe ein Opfer der Steuerzahler gebracht, indem er zwei völlig überflüssige Skulpturen eines schon bisher bestens dotierten "Künstlers" namens Wurm in die Hallen des Parlaments stellen ließ: € 240.000 kostet diese im Alleingang durchgezogene Aktion, denn wir haben's ja! Budgetdefizit ist bekanntlich nur eine Verschwörungstheorie ... wenigstens bis zur Wahl (vier Tage danach wird es ganz unauffällig irgendwie bekanntgegeben).
Österreich kann wählen wie es will, es bekommt wieder das umgehängt, was die verfilzten Bonzen wollen. Und der Bundespräsident aus jener Kleinpartei, die für sich dreist in Anspruch nimmt, für ihren "Anstand" gewählt zu werden, deckt das Ganze. Und es wird weitergewurstelt, bis alles krachen geht. Es ist einfach zum Kotzen.
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